Am nächsten Morgen fährt uns der Stadtbus zum Ausgangpunkt unserer Wanderung um den Iberg. Auf den knapp 13 km wollen 463 Höhenmeter überwunden werden. Zunächst geht es über den „Philosophenweg“ zum „Klöppelsklus“, heute eine kleine Waldkapelle, die um 1716 als Rasthaus gebaut wurde. Ihren Namen trägt sie wohl, weil ein Hinweis „Schlag mit einem Klöppel an die Glocke“ als Warnzeichen, wenn sich ein Wagenzug in Bewegung setzte, einst vorhanden war. Weiter geht es zur Maienwand, einem Aussichtspunkt mit wunderbarem Panoramablick. An der 500 Meter langen Wand fällt der Fels teilweise auch senkrecht über 150 Höhenmeter ab. Dank der Steilheit hat sich hier ein von Menschen und Äxten gänzlich unberührter Urwald erhalten, der vorwiegend aus Buchen und Eiben besteht. Weiter zur Elisabethkapelle, die der Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231), die im Jahre 1235 von Papst Gregor IX heiliggesprochen wurde, gewidmet ist. Sie ist die Schutzpatronin von Thüringen. Auf einem schmalen Pfad führt der Weg neben der Kapelle vorbei an Kreuzwegstationen zur Elisabethhöhe. Ein anderes wunderschönes Panorama erwartet uns hier und lädt zur Mittagspause ein. Gestärkt geht es weiter über den Urwaldpfad wieder an der „Maienwand“ vorbei runter zum langen Tal, einem breiten Schotterweg. Bergauf geht es über einen schönen Waldweg zum Arbeitsdienstweg und dann zur „Ibergwarte“, einem ehemaligen Wachturm. Leider versperrt der hohe Baumbestand die Weitsicht. Noch einmal die Getränkeflasche in die Hand genommen und dann 239 Stufen hinunter ins Tal um auf dem „Ibergrandweg“ zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen. Mit dem Bus fährt ein Teil der Gruppe zurück zum Hotel, der Rest geht den etwa halbstündigen Weg zu Fuß zurück, mit einem Abstecher über den Kurpark um das Kneippbecken zu nutzen. Eine schöne Wanderung liegt hinter uns und die schöne Waldluft hat unseren Appetit auf das Abendessen angeregt.
Die dritte Wanderung wird uns auf den „TOP Wanderweg“ zur Warteberg führen. Zwei Autos reichen um die 5 km zum Wanderparkplatz zu fahren. Hier starten wir die etwa 9 km lange Wanderung zum „Warteberg“. Unser Weg führt uns zunächst entlang der Geislede, einem Nebenfluß der Leine in Richtung des Stadtteils Geisleden. Am Ort vorbei geht es zunächst über eine Asphaltstraße sowie einem schönen Naturwanderweg auf dem Pilgerweg mit vierzehn Stationen zur „Antoniuskapelle“. Bänke vor der Kapelle laden zur Mittagspause ein. Auf einer der Bänke steht zu lesen, dass sie vom Papst anlässlich seines Besuches 2011 im „Eichsfelder Land“ genutzt wurde. Gestärkt wandern wir zunächst über einen Feldweg, dann durch Buchen- und Eibenwälder. an einem Fischteich, der zum Verweilen einlädt, vorbei, einem Bachlauf, der wohl den Fischteich nährt und über eine Wiese zurück Richtung Parkplatz.
Am Mittwoch haben wir uns zur Stadtführung angemeldet. Per pedes oder Stadtbus erreichen wir den Treffpunkt am Rathaus, wo sich die Touristinfo befindet. Unsere Stadtführerin erzählt uns wissenswertes und geschichtliches über das Heilbad Heiligenstadt, über die Kirchen und auch über die ehemaligen Bewohner wie z.B. Heinrich Heine oder Theodor Storm. Am Rathaus fällt uns eine Königsfigur auf, die eine Möhre in der Hand hält. Hierzu gibt es auch die passende Sage, die uns selbstverständlich ebenfalls nahegebracht wird. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und wird auch verschiedentlich genutzt. Das Theodor-Storm-Museum ist eine der angesteuerten Adressen.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes zieht es uns noch einmal zum Iberg. Mit dem Stadtbus fahren wir bis zum Wanderparkplatz, um anschließend wieder über den Philosophenweg zur „Klöppelsklus“ zu gelangen. Heute wollen wir uns den Kurfürstenstein anschauen. Dort angekommen haben wir einen schönen Weitblick ins Tal und auf die Stadt. Etwas abseits entdecken wir Meridiansteine, keilförmige Sandsteine, die an die erste Landvermessung des Eichsfeldes im Jahr 1803 durch Professor Johann Georg Lingemann erinnern. Weiter gehen wir auf weichen Waldwegen zur „Ibergwarte“, dann wieder die 239 Stufen hinab ins Tal und in den Kurpark zur letzten Kneippschen Anwendung in dieser Woche. Ein Abendessen erwartet uns im Hotel und wir verbringen noch einen herrlichen sommerlichen Abend im Außenbereich der Hotelbar.
Ich denke, alle waren zufrieden und haben die Woche in der einen oder anderen Weise genossen. Noch vor Ort wurde der Wunsch nach einer Radfahrwoche im Jahre 2025 geäußert. Das erste Angebot ist auch bereits eingeholt.