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Wanderung durch Isenbüttels Feldmark mit Bauernhofbesuch

23.03.2024

Auch im Flachland gibt es immer wieder etwas Interessantes zu entdecken. So stand heute eine Wanderung durch Isenbüttels Feldmark mit Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebes im Programm.

Wir starteten unsere Wanderung pünktlich um 9.15 am Friedhof in Isenbüttel. Bei durchwachsenem Wetter ging es für 11 Wanderfreunde zunächst über Feld- und Waldwege in Richtung Wasbüttel. Wir überquerten die Hehlenriede und erfuhren, dass die sogenannte Räuberbrücke in einer gemeinschaftlichen 72-Stunden-Aktion durch die Landjugend Isenbüttel neu errichtet wurde. Weiter ging es über einen Trampelpfad durch ein kleines Waldstück nach Wasbüttel. Hier und da konnten wir bereits die ersten Knospen und Blüten entdecken. Der Frühling machte auf sich aufmerksam und bei genauem Hinschauen gab es an diesem Tag sogar ein paar Sonnenstrahlen.

Nach einer kleinen „Sightseeing“-Tour durch den alten Ortskern des Dorfes führte unser Weg am Gut Martinsbüttel vorbei zum Hof der Familie Lütje.

Hier erwarteten uns der Seniorchef Paul Lütje und seine Schwiegertochter Bianca zu einer Führung über den landwirtschaftlichen Betrieb. Der Hof Gaus-Lütje baut unter anderem Kartoffeln an und vermarktet sie über den Einzelhandel, in Selbstbedienungsständen und auf Wochenmärkten direkt.

Frau Lütje hatte bereits Kaffee für uns gekocht hatte, und lud uns in den gemütlichen Gemeinschaftsraum ein. Hier sitzt sonst die Familie mit ihren Angestellten am großen Esstisch zusammen, isst gemeinsam zu Mittag und bespricht die Themen des Tages. Diese alte ländliche Tradition fördert auch heute noch ein Gemeinschaftsgefühl, das für die Teamarbeit in einem erfolgreichen Unternehmen notwendig ist.

Während wir unsere Rucksackverpflegung verzehrten, erzählte Paul Lütje munter von der Entstehungsgeschichte des Betriebes und der Notwendigkeit, den Hof mit dem großen Schweinestall außerhalb des Dorfkerns neu zu errichten. Wir erfuhren, wie das Selbstvermarktungskonzept für die Kartoffeln der Gaus-Lütje GbR entwickelt wurde, welche Kartoffelsorten angebaut werden und dass viele Landwirte inzwischen ein Studium abgeschlossen haben, bevor sie einen Betrieb führen.

Wir genossen die ungezwungene, herzliche Atmosphäre und freuten uns, dass unsere Fragen so offen beantwortet wurden. Anschließend machten wir uns zur Besichtigungstour durch die Kartoffelscheunen auf. Herr Lütje erläuterte uns die Pflanz- und Sortiermaschinen und klärte uns über die Lagerhaltung für Kartoffeln und Zwiebeln ebenso auf wie über den Anbau von Süßkartoffeln. Abschließend konnten wir nicht widerstehen, im hofeigenen Selbstbedienungsstand ein paar Tüten Gaus-Lütje-Chips zu erwerben. Diese werden in einem besonderen Verfahren hergestellt und sind daher gesünder als herkömmliche Chips. Wir hätten natürlich auch Kartoffeln oder Wurst kaufen können, ließen aber wegen des Gewichtes und dem bevorstehenden Rückweg davon ab. Nach eineinhalb Stunden verabschiedeten wir uns schweren Herzens von dieser netten Bauernfamilie. Es hätte noch so viel mehr zu entdecken gegeben…

Die zweite Hälfte unseres Wanderweges führte ein Stück am Elbe-Seiten-Kanal entlang, dann vorbei an einer „Milchtankstelle“ und dem Hühnermobil eines weiteren Bauernhofes und zurück durch Wald und Feld zu unseren Autos.

Insgesamt hatten wir ca. 14 Kilometer zurückgelegt, laut Komoot sogar 60 Höhenmeter erklommen und waren dreieinhalb Stunden auf den Beinen. Auf dem Rückweg nach Braunschweig kehrten wir noch im Café Magie in Meine ein, tauschten uns über das gemeinsame Erlebnis aus und ließen uns Kaffee und Kuchen schmecken. Schließlich hat auch unsere Wandergruppe ihre liebgewonnene Tradition.

Text: Anette Bock