© Ulrike Wershofen

Skigruppe auf dem Fulda-Radweg

03.10.2023

Elke Kaufmann, Leni Hartwig und Brigitta Aselmeier berichten von der Radreise im Sommer 2023.

Die Skigruppe nahm auf der Edersee-Wanderung im letzten Jahr die Erzählung von Helmut Hielscher, dem langjährigen Leiter der Skigruppe, über das Befahren des Fulda-Radwegs zum Anlass ihn zu bitten, die Tour von der Wasserkuppe bis nach Hann.Münden auszuarbeiten. Da die Anfahrt  umweltfreundlich mit dem Bus erfolgen sollte, wurde ein Busunternehmer gefunden, der uns und die Räder nicht nur hinfuhr und abholte, sondern auch die Unterkünfte teilweise mit Halbpension organisierte. Das Org-Team wurde von einem großen Teil der Planung befreit, was sich im Nebeneffekt auch noch als erheblicher Preisvorteil erwies.

Nichts desto trotz blieb für die Streckenplanung, Besichtigungen, Führungen etc. für die 19 Radfahrer noch ausreichend Vorarbeit übrig.

Am 30.05.2023 fanden sich alle Mitfahrenden pünktlich um 10:30 Uhr am Bus zur Verladung der Räder ein. Bei schönem Wetter ging es über die A7 nach Gersfeld, wo das Gepäck am Hotel abgeladen wurde. Räder und Radler wurden dann zur Wasserkuppe, mit 950 m dem höchsten Berg der Rhön, gefahren. Die Räder wurden abgestellt und ein kurzer Spaziergang zum höchsten Punkt des Landkreises Fulda unternommen. Es erwartete uns eine tolle Weitsicht, die das gute Wetter ermöglichte. Mit dem Rad fuhren wir weiter zu einem Fotostopp zur Fuldaquelle. Anschließend stiegen wir wieder auf und es ging in einer rasanten Fahrt teilweise über steile Schotterwege auf einer Strecke von 8,5 km und ca. 500 Höhenmetern bergab, so dass die Felgen „glühten“. Bei Klaus Barth, der die gesamte Streckenführung übernommen hatte, trat ein Reifenschaden (ohne Ersatzschlauch, da das Gepäck im Hotel lag) auf. Er und sein Rad hatten eine Freifahrt auf einem PKW unseres Hotels und waren vor den Radlern dort gut angekommen. 

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit anfänglichen Verwirrungen über die Führung des Fulda-Radwegs R1 wieder los. Unser Weg führte uns durch landschaftlich wunderschön blühende Wiesen und Felder sowie über das Bächlein „Fulda“, vorbei an Storchennestern und begleitet von Greifvögeln zur Stadt Fulda, wo gerade die Landesgartenschau stattfindet, ins Hotel Brauhaus „Wiesenmühle“. Nach kurzer Verschnaufpause ging es in der von Helmut vorgebuchten Stadtführung „Fulda – kurz und gut“ zum Stadtschloß, der Michaeliskirche, dem Dom, den mittelalterlichen Bauten und den liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Der Abend fand bei einem guten Essen (Halbpension) im sommerlichen Biergarten statt, in dem zur Freude einiger, eine Liveband zum Tanz einlud.

Früher als angekündigt abfahren?? Ein kleiner Diskussionspunkt. Das heutige Ziel ist Oberjossa mit einem Stopp in Schlitz. Der Weg dorthin ist hügelig. Es kostete schon Kraft, die Strecke zu bewältigen, aber dennoch war auch dieser Abschnitt sehr schön. Klaus B. hatte nach wenigen Kilometern wieder eine Panne und zog seinen inzwischen neu erworbenen Schlauch auf. Unter Führung von Elke fuhren wir weiter und kamen zu einem im 15. Jahrhundert erbauten Wehr- und Wachturm, der „Lüdermünder Warte“, in deren Schatten wir eine Pause einlegten. In der Burgenstadt Schlitz angekommen, hatte jeder etwas Freizeit. Einige fuhren mit dem Fahrstuhl auf den 36 m hohen „Hinterturm“ und ließen sich über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Schlitz informieren. So viel Input verlangt bei sonnigem Wetter nach einem Eis, welches viele sich auch gönnten. Auf dem Weg nach Oberjossa hatte Klaus G. Pech mit seinem Sattel, der gebrochen war und notdürftig repariert wurde. Auch hier stießen wir auf sehr freundliches Hotelpersonal, welches wie selbstverständlich den privaten PKW nutzte um den Geschädigten zum Sattelkauf nach Bad Hersfeld zu fahren.

Nach einer ruhigen Nacht ging es am nächsten Tag von Oberjossa nach Rotenburg/Fulda. Der Supermarkt in Niederaula diente einigen zur Auffüllung der Pausenbrote. Heute wollen wir 47 km fahren. Bei herrlichem Wetter, aber ziemlichen Gegenwind machten wir mehrere Verschnaufpausen. In Bad Hersfeld meldete Reinhold A. sich ab, um seine defekte Gangschaltung reparieren zu lassen. Er kam ohne Pause unwesentlich später in Rotenburg an. Den Nachmittag nutzten wir individuell zur Erkundung des bereits im Jahre 1248 erstmals als Stadt erwähnten Städtchens mit seinem Landgrafenschloss, erbaut 1470, das heute die Landesfinanzschule des Landes Hessen beherbergt. In unserem „Posthotel“ erwartete uns ab Abend ein leckeres Dinner Buffet.

Am nächsten Morgen starten wir wie immer pünktlich zu einer ca. 40 km langen Tagesetappe. Nachdem wir uns beim Discounter mit der Tagesverpflegung eingedeckt hatten, ging es durch blühende Felder und Wiesen auf wunderschönen Asphaltwegen in Richtung Melsungen. Der wohltuende Duft von frisch gemähtem und gerade gewendetem Gras stieg uns auf dem Weg in die Nase. Mehrfach haben wir die Fulda überquert und kamen am Zisterzienser Nonnenkloster Haydau in Morschen an. Eine kurze Pause wurde gern genutzt um den Garten des Klosters zu genießen. Unser Weg führte uns zu einem der Highlights des Radweges. Bei Malsfeld-Beiseförth gibt es eine Seilfähre, die mit Muskelkraft betrieben wird. Maximal 4 Personen mit Rädern und Gepäck passen auf die Fähre. In Kleingruppen kamen wir sicher an das andere Ufer um unsere Fahrt fortzusetzen. In Melsungen hatte Helmut für den Nachmittag eine Stadtführung organisiert. Wir bewunderten das Rathaus, die Figur der Gänseliesel und lernten, warum die Brücke „Bartenwetzer-Brücke“ heißt. Die Wetzkerbe auf dem Brückengeländer war gut zu erkennen. Den Abend ließen wir bei einem guten Abendessen im Gasthaus „Zur Traube“, dem ältesten Gasthaus im Ort ausklingen. 

Eine halbe Stunde früher als gestern starteten wir gegen 09:30 Uhr zur nächsten Etappe ca. 38 km entlang der Fulda ohne wesentliche Zwischenfälle nach Kassel, der Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße. Nachdem wir unser Gepäck und Räder im Hotel untergebracht hatten, ging es mit Bus und Bahn zum Herkules auf der Wilhelmshöhe.

Die Aussicht über Kassel ist von dort grandios, aber leider waren wir zu spät dort. Die Wasserspiele neigten sich dem Ende zu. Also ging es nach einer Stärkung mit Bus und Straßenbahn zurück ins Hotel und von dort aus gemeinsam zum Abendessen in der „Hessenstube“. Zum Dank für die Leitung und Durchführung an Klaus, Elke, Reinhold und Biggi gab es ein Abendessen als Geschenk. Helmut als Organisator wurde lobend erwähnt und bekommt sein Geschenk später, da er ja leider nicht dabei sein konnte.

Ein letzter Abschnitt von Kassel nach Hann-Münden mit rund 37 km war noch zu radeln. Ein wunderbar ebener Weg entlang der Fulda wurde leicht von der Gruppe bewältigt. Am Weserstein, wo Fulda und Werra zur Weser werden, angekommen wurde dann für das Gruppenfoto posiert. Nachdem das Gepäck sicher in den Schließfächern der Touristeninformation untergebracht und die Räder untergestellt waren, hatten wir noch Freizeit, bis der Bus uns wieder an Bord nahm. Einige aßen zu Mittag, andere erkundeten die wunderschöne Stadt mit ihren vielen schönen Fachwerkbauten. Zusammengefasst war es eine wunderschöne Radtour bei herrlichem Wetter. Es gab nur Materialschäden, die uns aber nicht wirklich aufgehalten haben. Gesund und müde fuhren wir die letzten km mit dem Bus von Hann-Münden nach Braunschweig, wo wir gegen 17.00 Uhr ankamen. Sicher werden wir die Firma „Unterwegs“ mit ihrem Fahrradanhänger wieder bemühen. Es hat alles super geklappt. 

Ein Dank geht an Helmut, Klaus, Elke und Biggi für Vorarbeit, Streckenführung und Organisation.