Braunschweiger Hütte mitten im Skizirkus?
Die Braunschweiger Hütte, die 1892 am Rande einer einmalig schönen Gletscherwelt errichtet wurde, mit dem Ziel Bergsteiger*innen auf dem Weg zu höheren Zielen einen Schutz zu bieten, würde durch die geplante Erschließung des Fernerkogels quasi Teil des Skizirkus werden. Jahrelange Baustellen würden auch im Sommer die Idylle zerstören und wie wir aus den bisherigen Skigebieten wissen, wird auch im laufenden Betrieb im Sommer gebaggert und gebaut, um Wege und Pisten zu präparieren bzw. zu stabilisieren und Liftanlagen in Stand zu halten.
Für die Braunschweiger Sektion haben Hüttenwart Günter Gehrke und Klimaschutzreferentin Eva Lavon den Teilnehmer*innen die Bedeutung der Braunschweiger Hütte als Stützpunkt für Bergsteiger*innen deutlich gemacht:
Täglich kommen hier in den Sommermonaten im Schnitt über 100 Wander*innen, um auf der Hütte zu übernachten. Die Hütte ist der höchstgelene Stützpunkt auf dem Europäischen Fernwanderweg E5 von Obersdorf nach Meran. Aber auch andere wichtige Ziele und Wege werden von hier aus begangen.
„Wir lehnen eine Erschließung des Linken Fernerkogels ab. Es steht nicht im Einklang mit unseren Zielen. Eine umweltverträgliche Nutzung dieses vom Skitourismus unberührten Naturraumes, ohne Beeinträchtigung von Pistenraupen und Baggern mit der dahergehenden Bodenverdichtung, sollte unser aller Ziel sein. Das Gletscherrückzugsgebiet unterhalb des hangenden Ferners ist einmalig schön und muss für die Zukunft erhalten bleiben. Die schonende Nutzung dieses Landschaftsraumes rund um die Braunschweiger Hütte sollte uns am Herzen liegen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder diesen eindrucksvollen Naturraum kennen und schätzen lernen.“
„Uns liegt daher auch gemeinsam mit den Pächtern am Herzen, dass der Betrieb der Braunschweiger Hütte auf 2.759 Metern umweltverträglich erfolgt: Das fängt bei der Versorgung mit Naturstrom an, die Wassererwärmung erfolgt über Solarthermie, die Abwasserentsorgung mittels neuer Kläranlage, Wassersparhähnen, energiesparenden Beleuchtungen, Müllvermeidung durch die Verwendung von Mehrwegverpackungen, Verwendung von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln bis hin zum wachsenden Angebot von vegetarischen Speisen, um hier nur die wichtigsten Aspekte zu nennen. Das Umweltgütesiegel der Alpenvereine ist für die Braunschweiger Hütte gerade beantragt worden. Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses auch zeitnah ausgesprochen bekommen. Ein besonderer Dank gilt hier schon jetzt den Pächtern, Stefan und Melanie Neurauter, die sich mit vielen eigenen Ideen für einen umweltschonenden Betrieb stark machen.“
Bleibt zu hoffen, dass auch diese neuen Erweiterungspläne durch die Bevölkerung und politischen Vertreter*innen des Pitztales abgelehnt werden.
- Eva Lavon