© DAV/Silvan Metz

Neues zur Skigebietserweiterung

Skigebietserweiterung wird nicht realisiert

16.08.2022

Seit 2016 setzen sich der Deutsche Alpenverein und der Österreichische Alpenvere Jetzt gibt es ein Ergebnisin gegen den Zusammenschluss der Skigebiete im Pitztal (Hinterer Brunnenkogel) und Ötztal (Sölden) ein.

Ein Megaprojekt war geplant, indem unterhalb der Braunschweiger Hütte ein gigantisches Seilbahnzentrum (Mittelstation mit 1.600 Sitzplätzen und 80 m³ Wasserverbrauch täglich) in sechs Jahren gebaut werden sollte inclusive eines riesigen Speicherteiches mit 100.800 m³ Volumen. Der Vorstand der Sektion Braunschweig im DAV hat sich in einer Stellungnahme gegen diese Skischaukel im direkten Einzugsgebiet unserer Hütte ausgesprochen. In Übereinstimmung mit der DAV-Bundesgeschäftsstelle in München wurde sich gegen einen Zusammenschluß der beiden Skigebiete ausgesprochen. Ebenfalls klar positioniert hat sich der ÖAV gegen einen möglichen Zusammenschluß und den Bau der Skischaukel.

Eine naturnahe und charkteristische alpine Landschaft wäre durch den Umfang und die Dimension der geplanten 6-jährigen Bauzeit komplett zerstört worden. Zudem wäre sensible (hoch-)alpine Flora und Fauna für immer verschwunden. Undenkbar was das bedeuten würde und daher war unsere Position schnell klar: wir müssen alles tun, dass dieses Projekt nie realisiert wird.

Jahrelang wurde verhandelt und die Betreiber beider Skigebiete (auf österreichisch: Konsenz- oder auch Projektwerber) mussten gute Argumente finden, um die Umweltverträglichkeitsprüfung zu bestehen. Kurz bevor es im Januar 2020 mit der Anhörung in Innsbruck losgehen sollte, haben die beiden Konsenzwerber diese abgesagt. Begründung: „absehbare Veränderungen durch den Gletscherrückgang transparent zu beschreiben“ und dazu bedurfte es neuer Gutachten.

Lange ist nichts passiert. Eine Frist lief im August 2022 ab. Die Gemeindeverwaltung in St. Leonhard hielt weiterhin an den Plänen fest und befragte Mitte August seine Gemeindemitglieder. Die Volksbefragung ergab ein knappes NEIN zum Zusammenschluß und war der Sargnagel, das Projekt offiziell zu beenden. Am nächsten Tag schon hat der Projektbetreiber aus dem Pitztal das AUS zum Zusammenschluß ausgesprochen.
Wir werden weiterhin wachsam die Politik und Wirtschaft im Tiroler Raum beobachten. Weitere neue Ideen mit massiven Eingriffen in die Natur sollten in diesen Zeiten des Klimawandels nicht mehrheitsfähig sein. Ein sanfter Tourismus sollte das Ziel aller sein.

Wir danken allen Beteiligten, die sich gegen diese Skischaukel ausgesprochen haben und den massiven Eingriff in die unberührte Natur um die Braunschweiger Hütte verhindert haben.