© Günter Gerke

Erweiterung der Abwasserbeseitigungsanlage

03.10.2023

Die Braunschweiger Hütter inverstiert in eine verbesserte Abwasserbeseitigungsanlage. 

Schon im Jahr 2008 wurde seitens der Bundeshauptmannschaft (BH) Imst schriftlich festgehalten: eine zweite Reinigungsstufe für die Kläranlage wurde gefordert. Nachdem unser Konsenzantrag aus 2017 für die Genehmigung der erhöhten Abwassermengen - statt der genehmigten 562 m³/Saison auf mehr als 1.100 m³/Saison - in 2018 abgelehnt wurde, musste eine Lösung gefunden werden.

Im Jahr 2019 auf dem Seminar für Hütten und Wege in Kaprun haben Marcus Zöllkau und Günter Gerke bei den Abendgesprächen Ing. Gunnar Amor kennengelernt. Gunnar war 21 Jahre Hüttenwart auf der Bettelwurfhütte im Karwendel. Für die Planungen und Ausarbeitungen möglicher Lösungen konnten wir ihn gewinnen. Dabei wurden von ihm vier mögliche Ansätze verfolgt. Bei der Betrachtung der Kosten war die jetzt im August in Betrieb genommene Lösung die günstige Alternative, die auf dieser Höhe funktioniert. Auch die BH in Imst hat uns bestätigt (Wortlaut: eine dem Stand der Technik entsprechende biologische Abwasserreinigung), dass wir damit richtig liegen und den Bau genehmigt. Es wurde das Wirbelbettverfahren ausgewählt. Es stellt eine Kombination aus einem Belebungsbecken mit festen Aufwuchskörpern dar.

Dabei sind die Aufwuchskörper sehr klein aber mit sehr großer Oberfläche – siehe Bild. Gerade mal 17x17 mm groß und in großer Anzahl eingebracht. Insgesamt wurden 6,5 m³ in zwei hintereinander geschalteter Becken eingebracht und mit zwei  Belüftungspumpen mit durchströmender Luft beschickt. Danach wird  der Schlamm aus der Nachklärung in vier Entwässerungsmodule gepumpt. Alle Feststoffe und der Schlamm wird einmal jährlich per Helikopter ins Tal zur gewerblichen Entsorgung gebracht.

Aufgrund der Coronapandemie und der langen Genehmigungsdauer der BH konnten wir erst in diesem Sommer – Baubeginn war am 12. Juni – mit der Realisierung beginnen. Am 14. August war die Übergabe an unseren Pächter. Die Ausschreibungsergebnisse im Februar 2023 betrugen 284.000 Euro netto. Die ersten Abschlagsrechnungen sind eingegangen und wurden fristgerecht überwiesen. Von der Kommunalkredit in Wien und vom Land Tirol gibt es je 30 Prozent an Förderungen. Auch die DAV-Bundesgeschäftsstelle beteiligt sich mit 20 Prozent an den Kosten. Darlehen wurden nicht beansprucht.

Hoffen wir, dass auch die zweite (biologische) Ausbaustufe die Abwässer sicher reinigt, die Ansprüche erfüllt und Bestand hat.