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Ehrenamt tut der Seele gut - Arbeitseinsatz auf der Braunschweiger Hütte

14.09.2024

Daniela berichtet von ihrem ehrenamtlichen Einsatz auf der Braunschweiger Hütte

Wie? Du nimmst dir extra Urlaub um auf fast 3.000m Höhe eine Woche zu arbeiten?!

Das war die Aussage, die ich von Freunden und Kollegen zu hören bekommen habe, als ich von meinem Vorhaben erzählte.

Ende 2023 hatte ich mich mit unserem Hüttenwart Günter Gehrke unterhalten und gefragt, ob er mich 2024 mit zur Braunschweiger Hütte nimmt.

Die Braunschweiger Hütte hatte ich noch gut als Gast in Erinnerung vom Sommer 2023, als ich meine Alpenüberquerung gemacht habe. Dieses Mal hatte ich die Möglichkeit es eine Woche aus einer etwas anderen Sicht kennen zu lernen.

So kam es dann, dass wir Ende Juli gemeinsam ins Pitztal reisten, da am 27. Juli die Verleihung des Umweltgütesiegels vom Hauptverband anstand. Von Mittelberg aus ging es an den spektakulären Aufstieg zur Hütte und nach 8h Autofahrt freuten die Beine sich ein wenig bewegen zu dürfen.

Obwohl die Hütte hunderte Kilometer von der Braunschweiger Heimat entfernt ist, hat man unbewusst das Gefühl heim zu kommen. Dazu trug auch die herzliche Begrüßung von unserem Hüttenwirtspaar Melanie und Stefan bei. Die beiden und ihr Team sind das Herz und die Seele dieser Hütte.

Bis zur Verleihung des Siegels nutzten wir die drei Tage, um einige kleine und größere Arbeiten in und um die Hütte rum zu verrichten. Altholz musste unter Anderem verräumt werden und dann gab es noch die Herausforderung: Drei große Bigpacks Erde sollten um die Hütte verteilt werden. Für mich Büromensch war das eine ungewohnte, anstrengende Arbeit aber die Kulisse und der sichtbare Erfolg jeden Abend gab einem eine immense Kraft.

Auch der Blick hinter die Kulissen gehörte dazu, dass was man sich als Gast logischerweise denkt es aber nach Verlassen der Hütte wieder ausblendet. Die Wasser Ver– u. Entsorgung, Strom, Warmwasserbereitung, Müll, Reinigung etc. und zu guter Letzt die Gästeversorgung. All das lässt mich meine kommenden Hüttenbesuche definitiv aus einem anderen Blickwinkel sehen.

Auch der Wegedienst gehörte zu unserer To-Do Liste. Zum Rettenbachjoch musste eine neben dem Weg verlaufende mit Beton versiegelte Leitung kontrolliert werden. Während ich den regulären Weg machte, nahm sich Günter den steilen, unwegsamen Aufstieg an der Leitung vor. Dabei wurde er argwöhnisch von einer Bergschulgruppe beobachtet, die wir dann oben am Joch angekommen erstmal über unseren ehrenamtlichen Arbeitseinsatz vor Ort aufklären mussten. Dann erhielten wir, was für so einen ehrenamtlichen Einsatz, dass Balsam für die Seele ist: den ausgesprochenen Dank und Lob für diese Arbeit!

Es ist so schön diese Dankbarkeit ausgesprochen in Empfang zu nehmen und für mich ist dies der größte Lohn, den man erhalten kann.

Auch empfand ich es als große Ehre einen kleinen Beitrag zum feierlichen Empfang des Umweltgütesiegels geleistet zu haben. Jürgen, Manfred und Rainer von der DAV Kommission des Umweltgütesiegels haben die Verleihung der Auszeichnung zu einem tollen Tag gemacht. Und uns voller Stolz, dass wir nun zu 81 Hütten mit diesem Siegel gehören, zurückgelassen.

 

Ein Resümee für mich nach einer Woche ehrenamtlichen Einsatz: Es war unheimlich interessant und manchmal harte Arbeit, aber die Kulisse und der ausgesprochene Dank entlohnten dies allemal. Ich würde es jederzeit wiederliebend gern machen.