Wie bereits in BS-Alpin 02/2023 auf Seite 8 berichtet, hat der Liftbetreiber seine neue Planung für eine Skigebietserweiterung an das Land Tirol gestellt. Für uns in der Sektion Braunschweig war sofort klar, dass wir kein Befürworter dieser Pläne sind. Die Zukunft gehört dem Schutz der verbliebenen Naturräume und wir Menschen sollten endlich damit aufhören, in die sensiblen Naturräume einzugreifen. Durch den Klimawandel ist der Gletscher am „Linken Fernerkogel“ bereits stark gefährdet.
Zum Glück haben wir starke Unterstützer mit dem Österreichischen (ÖAV) und Deutschen Alpenverein (DAV) sowie dem WWF und den Naturfreunden Österreich. Diese vier Spitzenverbände haben gemeinsam einen Antrag gestellt und fordern, das Gebiet um den „Linken Fernerkogel“ in das Ruhegebiet Natura 2000 „Ötztaler Alpen“ zu integrieren. Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union, das seit 1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet wird. Damit setzen die Verbände ein deutliches Signal: Unerschlossene, aber schützenswerte Räume in den Alpen sollen maximal für sanften Tourismus genutzt werden.
Harte Eingriffe durch naturzerstörende Baumaßnahmen sollen verhindert werden. Die schnelle und gute Abstimmung zwischen den Verbänden war beeindruckend. Die Hoffnung war groß, im Sinne der Natur und dem sanften Wandertourismus eine endgültige und rechtssichere Lösung gefunden zu haben. Die österreichischen Behörden haben auch schnell gearbeitet und somit liegt die Antwort schon vor: Antrag zur Erweiterung des Ruhegebietes ist abgelehnt!
Nun heißt es Ruhe bewahren. Der Antrag zum Ruhegebiet wurde nicht genehmigt, das heißt aber nicht, dass dem Antrag vom Liftbettreiber zur Erweiterung des Skigebietes zugestimmt wird. Das Land Tirol hat mitgeteilt, dass eine sorgfältige und umfangreiche Prüfung zum Antrag auf die Erweiterung des Skigebietes durchgeführt wird. Von den österreichischen Behörden wird darauf hingewiesen, dass ein fachliches und objektives Gesamtbild erarbeitet wird, wobei die Auswirkungen des Klimawandels ein Aspekt sein werden.
Der Vorstand der Sektion Braunschweig wird weiterhin im Austausch mit dem DAV sein und sich strategisch abstimmen. In diesem Moment bleibt zunächst für uns zu hoffen, dass eine Entscheidung im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes erfolgt.